GuterStoff expandiert in die Glockengasse
GuterStoff
Mit seinen selbstbedruckten Öko-T-Shirts gewann Tom Kaisersberger 2012 den Umweltpreis der Stadt Wien. Nun entwickelte er sich modisch weiter.
"Meinen Kunden ist es ein Anliegen, dass ihr Gewand aus ökologischen Materialien und unter einem sozialen Aspekt hergestellt wird." In seinem Laden in der Leopoldstädter Glockengasse verkauft Tom Kaisersberger seit 2008 Öko-T-Shirts aus Indien ("bio, fair und Co2-neutral produziert"), unter dem Namen GuterStoff druckt er auf Wunsch darauf Motive. Nun erweiterte er sein Portfolio und übersiedelte in eine alte Schneiderei gegenüber.
"Komplett entkernen" musste der 47-Jährige das Geschäftslokal gleich vis-à-vis, unter mehreren Anstrichschichten legte er dabei ein historisches Deckenfresko frei. Den miefigen Wandverbau ersetzte er durch ein Regal aus 80 gebogenen Eisenelementen, ein altes Gasrohr platzierte er dazwischen als Kleiderstange. Darauf hängen werden künftig nicht nur T-Shirts, sondern komplette "Basic-Outfits mit guten Schnitten und schönen Materialien". Auf der Berliner Fashionweek etwa entdeckte er die Organic Jeansmarke Sey, ein Label aus Deutschland, das er ab Sommer führt und von dem Kaisersberger schwärmt: "Das sind hochwertige Hosen mit perfekter Passform". Bereits angekommen sind die Taschen der britischen Marke Salvage, sogenannte "Shopper", die aus Biobaumwollverschnitten und recycelten Pet-Flaschen erzeugt werden. Zusätzlich in Planung sind Biofair-Sneakers (mit Bio-Kautschuk-Sohle) und ein Babyschuh, der komplett kompostierbar ist: "Der Schuh hat den Samen eines Baumes eingenäht. Wird der Schuh eingegraben, geht der Samen auf".
Überhaupt verstärkt der selbsternannte "Ladenhüter" Kaisersberger in den nächsten Monaten sein Kindersortiment. "Hoodies" und "Jumpsuits" aus 100 Prozent Biobaumwolle sind bereits bestellt.