
Insidertipps Wien: Wolfgang Breyscha
Wolfgang Breyscha ist Mitbegründer der Instagramers Austria und begeisterter Streetart-Fotograf. Seine liebsten Restaurants, Shops und geheimen Kunstspots verrät er im Interview.
Junges, kreatives Wien: Welche Gegend entwickelt sich zurzeit besonders spannend?
Das Grätzel im 15. Bezirk rund um die Reindorfgasse: Viele junge, kreative Institutionen, eine lokale Community, Events wie Straßenfeste und Rundgänge, Graffiti-Bemalungen oder Interventionen im öffentlichen Raum machen das Grätzl zur pulsierenden Sonderzone der Stadt!
Welche Kreativ-Location hat Sie gerade erst so richtig begeistert?
Meine All-time Favorites! Die Galerie Improper Walls (Reindorfgasse 42) bietet abwechselnd junge, internationale und höchst spannende Kunst aus allen Disziplinen. Außerdem das Oxymoron (Lindengasse 65): Gegründet im Umfeld von Streetart und Contemporary Art zeigt die Galerie junge Szene-Kunst und internationale Künstler. In Sachen Essen und Trinken mag ich zum Beispiel Pizza Sofi. Hier gibt es die wohl frechste Sauerteigpizza der Stadt mit den besten Italo-Belägen.
Sofi Vera Pizza Napoletana, Brunnenmarkt Stand 161, 1160 Wien
Wo ist Ihr persönlicher most-instagrammable-place in Wien?
Die Straße! Da sich Wien laufend verändert, ändern sich auch die Sichtweisen. Das beweist, wie vielfältig diese Stadt ist. Alternativ der Wienerwald, besonders im Bereich der Jubiläumswarte. Mit dem schönsten Fernblick der Stadt auf der gleichnamigen Aussichtswarte.
Jubiläumswarte, Johann-Staud-Straße 80, 1160 Wien
Die drei besten Streetart-Spots in der Stadt?
Die Nordbrücke: Ein klassischer Spot etwas ab vom Schuss aber mit viel authentischer Streetart. Die Wiener Wand am Donaukanal – rotzig, frech, meist illegale, große Arbeiten. Und der Schwendermarkt als Teil des Gesamtkunstwerks Reindorfgasse – wild und jung. Außerdem ist der Bereich der Invader Brücke im Museumsquartier eine Keimzelle für viele Interventionen in der Stadt, große Namen, viel Farbe (Übergang von der Breite Gasse zum MQ-Areal, Anm.).
Ihr liebster Wiener Würstelstand?
Die Swing Kitchen. Ist zwar eher ein Slowfood-Take-Away in dem man auch gemütlich sitzen kann, aber da ich kein Fleisch mehr esse und es dort garantiert genial schmeckt, kann ich das Lokal nur empfehlen (etwa in der Schottenfeldgasse 3).
Wo treffen Sie Freunde auf ein Bier am Abend?
Im Ulrich. Mit Garten und einem breiten Angebot an Getränken und Essen von morgens bis spät abends. Im Sommer bin ich gerne am Yppenplatz, dem pulsierenden Grätzel im klassischen Arbeiterbezirk. Hier findet man für alle Geschmäcker etwas und im Umfeld gibt es wohl die besten türkischen Lokale der Stadt.
Eine Bar, die Sie besonders gern haben?
Das Espresso ist die wohl coolste und relaxte Ecke der Stadt. Mit DJ-Sets am Abend und einem Good-Feel-Faktor. Außerdem das Motto (Rüdigergasse 1). Was soll ich dazu sagen, einfach schön und gut. Vielleicht etwas schick, aber so what, das darf auch mal sein!
Eine Fotogalerie, die Sie besonders gerne haben?
Das Westlicht (Westbahnstraße 40) und das Ostlicht. Die beiden zusammengehörenden Galerien bespielen die ganze Bandbreite der Fotografie. Von den World Press Awards über Fotokünstler-Portraits bis zu upcoming Fotografen aus der ganzen Welt. Klar und offen strukturiert, gute In-Szene-Setzung der Bilder.
OstLicht. Galerie für Fotografien, Absberggasse 27, 1100 Wien
Welche jungen Wiener Künstler müssen wir momentan kennen?
Niko Havranek, Fotograf und Mitherausgeber des Magazins Auslöser – Street-Fotografie vom Feinsten, nie peinlich oder bloßstellend. Außerdem Justas Pranevicius aus Litauen. Er schafft herausragende Öl- und Acryl-Bilder von Menschen und Landschaften. Und noch Mariella Lehner. Sie wagt es immer wieder, Neues auszuprobieren (Material, Technik und Sujet), geht konsequent ihren Weg und ist in vielen Genres zu Hause.
Welches Hotel empfehlen Sie in der Stadt?
Das Motel One ist eine Boutiquehotel-Kette mit meist günstigen Preisen, die ich auch gerne im Ausland buche. Die Hotels sind an sich immer gleich strukturiert, sehr sauber und komfortabel, tolles Personal. Bar und Service sind im Haus und rund um die Uhr zur Verfügung (etwa Ausstellungsstraße 40, Europaplatz 3). Und das Triest. Es hat zwei unterschiedliche Stile in den beiden Gebäudeteilen und ist das Design-Hotel in Wien; samt Alimentari, Restaurant und Bar im Haus.