Wien: Focaccia aus dem Fahrrad
The Flying Fork
Mit Mehl aus Italien produzieren zwei Schwestern allwöchentlich Focaccia für den Yppenmarkt. Ein holländisches Lastenfahrrad dient dabei als Verkaufstheke.
Yppenplatz, Samstag 11 Uhr, der Markt brummt. Jessica und Joy Wyschka stehen mit ihrem holländischen Lastenfahrrad an der Südzeile. Eigentlich sind sie Immobilienmaklerinnen mit eigenem Büro, hier verkaufen sie allwöchentlich selbstgemachte Focaccia. Seit Anfang Mai sind die Schwestern auf Eventcatering spezialisiert. Unter dem Namen The Flying Fork entwickeln sie "eventbezogen kreative Konzepte". Mit biologisch-saisonalen Zutaten, großteils aus dem eigenen Selbsterntegarten.
Obstsalat mit Toppings für das Fahrradpicknick in der Freudenau, Salate für die Veganmania, Sandwiches für den Neubaugassenflohmarkt. Das Geschwister-Duo ist flexibel. Bis zu 120 Personen können sie mit The Flying Fork bewirten - am 30. Juni etwa im Wien Museum, gerne auch privat in den eigenen vier Wänden. Auf der "Yppe", wie Anrainer salopp sagen, kredenzen sie jeden Samstag vier Sorten von Focaccia: mit Büffelmozzarella und Scamorza (einer Art geräuchter Mozzarella), Oliven und Paprika (die vegane Variante), Tomaten und Parmesankäse (die würzige Variante), Zwiebeln und Speck. Das Mehl dafür kommt aus Italien, ein Bezugsquelle, die Jessica Wyschka als "familiären Konnex" bezeichnet. Die gebürtige Deutsche ist mit einem Italiener verheiratet, "mindestens zweimal im Jahr in der Toskana" und fand es schade, "dass es bei uns immer nur Pizza gibt".
Das holländische Lastenfahrrad verdanken die Schwestern ihrem Nachbarn Michael Kosta. Der Inhaber von Das Faltrad bestellte es für einen Kunden, der holte das Vehikel nie ab. Seither nutzen es Jessica und Joy. Zur Freude der Ottakringer.