Weißer Tiger wird Hans im Glück
El Hans
Der Weiße Tiger ist nicht mehr. In dem Leopoldstädter Gasthaus schräg gegenüber der Barmherzigen Brüder wird unter neuem Namen andalusisch gekocht.
Hans im Glück. Ein eher ungewöhnlicher Name für ein Lokal, das ein Österreicher und drei Spanier betreiben und in dem andalusisch gekocht wird. "Wir wollten den Namen bewusst keiner Kulinarik zuordnen", erklärt Betreiber Matthias Weiss, "immerhin gibt es bei uns auch österreichische Gerichte". Lieber leitete man den Namen von der Statue im Schanigarten ab, dort steht nämlich "Johannes von Gott", Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder.
Im Sommer übernahmen Matthias Weiss, José Maria Aranda Corpas, Elisabeth Martin Sanchez und Francisco Carmona Caceres die Leopoldstädter Gastwirtschaft "Zum Weißen Tiger" und tauften sie kurzerhand um. Tiger-Wirt Bernhard Basziszta wollte nach dem Betriebsurlaub im Juli nicht mehr und übergab die Location einem Immobilienbüro. Das Viererteam, das sich bereits vom Tapas-Restaurant "Lola" in der Gonzagagasse kannte, schlug zu und änderte das Aussehen des Tigers nur geringfügig: Die rote Theke färbte man schwarz, die grünen Wände wurden grau (und von einem Freund mit kleinen Malereien verziert), eine Kinderecke wurde installiert. Holztische und -sesseln und das restliche Interieur blieben.
Größere Änderungen gab es bei der Speisekarte: Wo vorher Leberknödel und Schulterscherzl regierten, serviert Küchenchef José Maria jetzt panierte Schnitzelrolle (Flamenquin) mit Serranoschinken und Ei, das Fischgericht Ceviche und spanisches Gulasch. Außerdem mutige Kreationen wie das Knödeltris: je ein Semmelknödel mit getrockneten Tomaten und schwarzen Oliven, Garnelen und Koriander, Spinat und Schinken. Wer's lieber österreichisch mag, bestellt Beiriedsteak, Gnocchi oder Saibling - Matthias Weiss hat's ja eingangs versprochen!