Mulino19: Essen in der alten Mühle
Mulino19
Wo der Arbesbach rauscht und die Vögel zwitschern, speisen Sieveringer und „Zuagraste“ neuerdings Kärntner Spezialitäten. Im Mulino19 von Stefan Wieland.
Fühlt sich ein bisschen an wie Urlaub, diese Fahrt nach Sievering. Die Luft wird klarer und kühler, die Gassen immer enger, das Vogelgezwitscher lauter. Und dann sind wir da, im Mulino19 von Stefan Wieland auf Höhe 164. Eine alte Mühle aus dem 16. Jahrhundert erkor der Gastronom zum Schauplatz seines neuen Restaurants, seit 19. Juni serviert er dort Spezialitäten aus Kärnten, Friaul und Slowenien.
Denkmalgeschützt ist die alte Mühle schon lange, in den letzten fünf Jahren wurde sie saniert. Fast unglaublich, dass die Location danach leer stand - das Rauschen des Arbesbaches und der riesige Nussbaum im Garten bilden eine beinah kitschig-schöne Kulisse. Stefan Wieland werkte bis vor Kurzem ganz in der Nähe, als Miteigentümer des Restaurants Francesco verbrachte er die letzten 15 Jahre in Grinzing. Mitte Mai gingen er und Geschäftspartner René Steindachner getrennte Wege, vier Wochen später eröffnete Wieland bereits in Sievering.
Kulinarisch besann sich der Exilkärntner dort hauptsächlich auf seine Wurzeln, die Kasnudeln von der Oma und die obligatorische Brettljausn gehören zum Standardrepertoire des Mulino19. Der Rest der Speisekarte wechselt 14-tägig, bei unserem Besuch waren Dry Age-Beiried mit getrüffelter Erdäpfelcreme, Iberico Schwein mit Lavantaler Apfelknödel und Jauntaler Mostschaumsuppe aktuell. Die Getränkekarte spricht mit dem Hausbier der Kärntner Brauerei Loncium und frischgepressten Säften namens Ossiacher (Mango, Himbeer, Pfirsich) oder Klopeiner (Erdbeer, Kiwi, Zitrone) ebenfalls ganz viel Kärntnerisch, das Interieur immerhin lässt sich keiner Region zuordnen: Es ist rustikal - viel Fliese, viel Holz, viel Leder.