
Wien: Feuer & Flamme für den Dogenhof
Dogenhof
Kochen am offenen Feuer und im Holzofen mitten im denkmalgeschützten Dogenhof aus dem 19. Jahrhundert. Supersense-Macher Florian Kaps und Heuer-Mitbegründer Simon Steiner machen den venezianischen Palazzo im zweiten Bezirk zum Foodie-Hotspot.
Wer Dogenhof sagt, muss auch Florian Kaps sagen. Der Wiener Visionär ist seit 2014 in einem Teil des denkmalgeschützen Hauses aus dem 19. Jahrhundert in der Praterstraße im zweiten Bezirk stationiert. Dort führt er das Supersense, eine Mischung aus Kaffeehaus, Konditorei und Conceptstore für Analoges: Schallplatten-Aufnahmestudio, Polaroid-Fotografie oder handgemachte Papeterie.
Der Dogenhof in der Praterstraße ist das Zuhause von Florian Kaps und Supersense. Akos Burg
Supersense goes Restaurant
Schon lange war es sein Traum, den kompletten Dogenhof, eine legendäre Wiener Kaffeehausinstitution, wieder zum Hotspot für Essen und Trinken zu machen. Und gleichzeitig seiner Liebe zu den analogen, für ihn wesentlichen Dinge treu zu bleiben. Geträumt – getan: Deshalb wird jetzt im anderen Teil des Hauses gekocht – und zwar mit Feuer. Mitten im historischen Gebäude aus 1899.
Verkocht werden ausgesuchte Zutaten von heimischen Produzenten. c Akos Burg
Analoge Küche im Dogenhof 2.0
Gemeinsam mit Simon Steiner (Mitbegründer und ehemals Restaurantleiter im Heuer am Karlsplatz) hat sich Florian Kaps etwas ganz Besonderes für den Dogenhof ausgedacht. Alles Essbare kommt entweder von der offenen Feuerstelle oder aus dem Holzofen. Möglich macht's ein eigens entwickeltes Belüftungssystem. Ort des Geschehens: das Dogenhof-Esszimmer gestaltet vom Design-Duo Yvonne Krisch und Robin Molenaar, die auch das Supersens mitdesignt haben. Den Rahmen gibt der Dogenhof vor, ein Palazzo, der vermutlich wegen des naheliegenden Vergnügungsparks "Venedig in Wien" so gestaltet wurde. Markantes Detail: Oberhalb des Eingangs befindet sich das Relief des Markuslöwen.
Küchenchef Lukas Stagl kocht auf offenem Feuer... c Akos Burg
Offene Feuerstelle und Holzofen
Verantwortlich für die Gerichte ist der junge Küchenchef Lukas Stagl. Sein Ziel: die Speisen so unverfälscht wie möglich auf den Teller zu bringen – Stichwort analog. Wie? Mit Fokus auf die einzelnen Zutaten und weglassen von Überflüssigem. Und die Gäste sehen dabei zu.
Im Vordergrund steht der Fokus aufs Wesentliche – ohne viel Trara. c Akos Burg
Genuss-Shop & Verkostungen
Apropos Zutaten: Alle Produkte, die im Dogenhof 2.0 verarbeitet werden, hat Hauskurator Andi Auböck persönlich ausgesucht – zum Beispiel Käse von Robert Paget, Schweinefleisch von Hans Schmölz, Rind von Robert Weishuber, Weingläser von Thomas Zichtl, Brot von Gragger & Cie. Alle Produkte gibt es ab April auch im Shop zu kaufen und bei Verkostungen und Workshops zu entdecken.
Geld für magische Momente gesucht
Und weil Träume wie der nach einem "weltweit einzigartigen Ort für gutes Essen und Trinken, schwer vergessliche und leicht verdauliche magische Momente in Wien" Geld kosten, sucht Florian Kaps mit Augenzwinkern auf der Webseite nach Investoren. Geboten wird eine "gottähnliche Verewigung in Form eines gigantischen Polaroid-Portraits (50x60 cm) mit anschließender götzenhafter Verehrung in unserem Investoren-Schrein über dem Altar." Weiters: eine 5%-ige Verzinsung, bevorzugte Sitzplatzwahl, graviertes Weinglas, besticktes Sitzkissen, eigenes Weinkellerabteil und 123 kreativen Ideen, die Investition steuergünstig als Marketingzuschuss zu deklarieren.