Lichtspieltheater-Perle in neuem Glanz
Metro Kinokulturhaus
Als Kinokulturhaus eröffnet das Filmarchiv Austria dieser Tage sein Kino in der Wiener Johannesgasse wieder. Das Metro Kino wurde erweitert und renoviert.
„Ins Kino“ forderte einst die Filmkritikerin Frieda Grafe. „Bevor es zu spät ist", müsste man heutzutage angesichts des Kinosterbens, das auch vor Wien nicht Halt macht, ergänzen. Erfreulich, wenn dieser Tage ein historischer Aufführungsort für Film in neuem Glanz erstrahlt. Das Wiener Metro Kino gilt als eines der schönsten und traditionsreichsten Lichtspielhäuser der Stadt. Nun wurde es saniert und auf ein 1.800 Quadratmeter großes Kinokulturhaus erweitert. Zum historischen Saal mit neuer Technik kommen nun etwa Ausstellungsflächen auf drei Ebenen hinzu.
Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts fungierte das Haus als biedermeierliche Erlebniswelt. Eine durchwachsene Geschichte mit unterschiedlichen Nutzungen vom arisierten Propaganda-Theater bis hin zur avantgardistischen Bühne von Leon Epp gingen der Vergnügungsstätte voraus, bevor es 2002 erstmals vom Filmarchiv Austria bespielt wurde. Gegenwärtig zeigt das Metrokino "filmisches Erbe, Vergangenheit und Gegenwart des österreichischen Kinos" sowie anlassbezogen auch Internationales. Dem Filmfestival Viennale dient es ebenfalls als Spielstätte.
Der Umbau des Metro Kinos macht zudem die Rolle des Filmarchivs Austria deutlich, das sich nicht nur als Institution für den Erhalt von Film auf Rollen und anderen Speichermedien einsetzt, sondern auch als Bewahrerin der Institution Kino agiert - jenes magischen Ortes, zu dessen Besuch Frieda Grafe einst euphorisch animierte.
Metro Kinokulturhaus