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Auf der Welle: Im Hotel Hirschen in Vorarlberg

Hotel Gasthof Hirschen

Kann man die Krise als Spontanurlaub sehen? Peter Fetz vom Hotel Gasthof Hirschen im vorarlbergerischen Schwarzenberg kann. Mit Yoga am Morgen, Home Office und Joggen. Die Ideen für die Zukunft seines Hotels nach der Corona-Krise sprießen!

von A-List / 21.04.2020

 

Peter Fetz in seinem individuellen Kunsthotel Hirschen im Bregenzerwald. c Wolfgang Bohusch

A-LIST: Wie schaut dein Alltag momentan aus? Wie verbringst du den Tag?
Ganz anders als normalerweise, wenn ich das genau betrachte. Ich starte meistens mit Morgen-Yoga (neu), frühstücke dann zu Hause (neu), arbeite ein paar Stunden die paar Dinge ab, die trotz der Schließung noch gemacht werden müssen, gehe zum Mittagessen nach Hause (neu), hab meine alte Playstation wieder ausgepackt (neu), hänge in Videokonferenzen (neu), schaue jeden Abend einen Film an (neu) und gehe jeden Tag joggen (neu).

A-LIST: Gibt es für dich persönlich auch gute Seiten am neuen Tagesablauf?
Ganz offen gesagt: Es tut wahnsinnig gut! Leider kann man es in Anbetracht existenzieller Fragen und Sorgen nicht immer ganz genießen. Aber mir so einen langen Urlaub zu gönnen, hätte ich ansonsten wahrscheinlich lange nicht hinbekommen.

A-LIST: Welche Plätze in deiner Gegend geben dir momentan Kraft?
Der Hirschen-Garten in der Mittagssonne und die Bregenzer Ache, mein Lieblingsbadeplatz.

Kreative Angebote in Krisenzeiten

A-LIST: Nach dem ersten Schock - wie schätzt du die Lage in deiner Region und deinem Haus ein? Welche Pläne gibt es für die Zukunft?
Ach, das ist schwierig. Am Anfang habe ich jeden Tag einen neuen Plan geschmiedet, wie wir kreative neue Angebote schnüren können. Aber irgendwann musste ich einfach akzeptieren, dass wir zu sehr von externen Faktoren abhängig sind (Grenzschließungen, beschränkter Markt, Unsicherheit über die Art und Weise, wie Gastronomie funktionieren könnte…) als dass es jetzt Sinn machen würde, sich auf eine Lösung einzuschießen. Jetzt überlege ich mir lauter kleine Produktbestandteile und hoffe, dass ich die nach Bekanntwerden der Auflagen zu einem attraktiven Angebot zusammenfügen kann.

Peter Fetz und sein Team legen Wert auf schlichtes Design und Kunst an den Wänden des Hirschen. c MunichWithUs

A-LIST: Was unternimmst du in deinem Hotel, damit Gäste jetzt buchen oder umbuchen?
Wir haben unsere Raten-Struktur so umgestellt, dass alle Buchungen vorerst einmal kostenfrei bis zwei Tage vor Anreise stornierbar sind. Ansonsten muss ich sagen: Ich bin fast gerührt, wie sehr uns die Gäste entgegenkommen. Freiwillige Stornogebühren, Gutscheinkäufe, Umbuchungen. Wirklich beeindruckend.

Mit diesen Hoteliers sprechen wir noch über die Corona-Krise:

Martina Toifl vom The Mozart Hotel Salzburg: Krisen beflügeln

Rösslwirtin Gudrun Peter: Kraftplatz nach Corona

Der Regentanz von Puradies-Chef Michael Madreiter

Hochschober-Chefin Karin Leeb: "Corona verändert viel"

Krone Hittisau: Dietmar Nussbaumer über Corona

Dietmar Silly: Privat, privater, Pures Leben

Die Hollmanns über das Post-Corona-Reisen

Kraft, Mut und Fleiß: Hotel Stein-Direktorin Margot Weindorfer

Family Austria Hotels: "Glück hoch 2"

ARX Hotel: Klasse statt Masse im Tourismus

Hotel Seefischer: Michael Berndl schaut mit den Augen der Gäste

Blaue Gans Salzburg: Andi Gfrerer und die Achtsamkeit

Riederalm Leogang: Reisen ist Freiheit

Bergergut-Chefin: Mehr Sinn und Tiefgang

Golden Hill: Hideaway als Urlaubszuhause

Auf der Welle: Im Hotel Hirschen in Vorarlberg

Stadthotel Brunner: Mitte finden in Schladming

Steiermark: Neue Langsamkeit im Hotel Höflehner

Das Goldberg: Vera Seer über geschenkte Zeit

Hotelier Franz Pierer: Corona verstärkt Trends

 

Unbürokratische Lösungen für den Tourismus

A-LIST: Was sind deine drei Forderungen an die Politik?
1. Liquidität sichern. Schnell, unbürokratisch. Die meisten Betriebe werden Anfang 2021 keine Zahlungen mehr brauchen, weil es sie nicht mehr gibt.
2. Größtmögliche Flexibilität bei der behördlichen Beurteilung zukünftiger Produkte. Kreativität ist unsere einzige Chance. Im derzeitigen Umgang mit Auflagen ist dafür kein Platz.
3. Sollten die Grenzen nicht aufgehen, braucht ein Tourismusland wie Österreich die Möglichkeit einer unbürokratischen Betriebsunterbrechung. Das ist meiner Meinung nach die einzige Chance, die Betriebe vor dem Konkurs zu bewahren. Aufsperren und operativ täglich Verlust zu machen ist unsinnig.

A-LIST: Wie heißt dein Leitsatz in der Krise?
Geistig fit bleiben, unternehmerisch beweglich.

Geschichte trifft stylisches Design im Hotel Gasthof Hirschen. Auch in der gemütlichen Lobby inklusive Kamin. c MunichWithUs

A-LIST: Was sagt dein Bauchgefühlt: Wie wird Corona das Reisen generell verändern? Wird es langsamer oder schneller? Weiter oder näher?
Ich bin überzeugt, dass die globalen Lieferketten in Frage gestellt werden. Leider befürchte ich, dass die großen Wirtschaftsräume der Erde zumindest mittelfristig eher zu Festungen werden. Transkontinentaler Tourismus wird eine schwere Zeit haben. Die Nachfrage wird sich erholen, wie lange das dauern wird, kann ich leider auch nicht seriös beantworten.

Ideen für neue Angebote

A-LIST: Was ist dein Best-Case-Szenario?
Krisen haben meistens auch Gewinner. Im besten Fall fällt uns ein Angebot ein, das uns das Überleben und darüber hinaus zusätzlich coole Gäste bringt. Wir versuchen, auf der Welle zu bleiben.

A-LIST: Was sind die Dinge, die du nach der Krise unbedingt machen willst und wirst?
Ich sehe rundum, wie gut es meinen Mitarbeitern und mir tut, so lange frei zu haben. Irgendwie müssen wir es schaffen, unsere Branche so weit zu professionalisieren, dass die Hotels genügend erwirtschaften, um das auch regelmäßig möglich zu machen. Die Ideen sprießen rundum, die Gemüter sind gut. Die Beschäftigung mit den schönen Dingen intensiviert sich. Ich glaube, dass das der Nährboden für unglaublich gute Produkte sein könnte.



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