###FORGOT_PASSWORD### Registrieren
Insidertipps Salzburg: Nana Fiedler
disposed
Mit ihrem Kulturverein disposed schafft die Texterin und Konzepterin Freiräume für Ideen. Wo sie Touri-Fotos photobombt und Espresso-Tonic bestellt, verrät sie hier.
Let´s get lost ist das Motto von Jazz & The City: Wo verlieren Sie sich in der Altstadt am liebsten?
Wenn ich in der Altstadt unterwegs bin, mache ich gerne einen kleinen Umweg über die Steingasse. Die schlängelt sich parallel zu Imbergstraße und Giselakai am Kapuzinerberg entlang und ist so ziemlich das Gegenteil der herausgeputzten Getreidegasse. Da reihen sich leerstehende Ladenlokale an gut besuchte Bars und ein Bordell an ein feines Restaurant. Ich liebe diese Gegensätze und den etwas morbiden Charme der Gasse. Und das Beste: Selbst im Sommer zur Hochtouristen-Zeit ist man dort immer so gut wie alleine.
Abseits der gewohnten Pfade entdeckt man oft spannende Orte: Welche Location ist Ihre Neuentdeckung in der Altstadt?
Längst kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem: Endlich hat der berüchtigte Yaoyao Hu auch ein Lokal in der Altstadt. Sein Yao Yao im Europark ist zwar sehr empfehlenswert, aber weil ich Einkaufszentren nicht ausstehen kann, treibt mich selbst die Lust auf asiatisches Essen selten dorthin. Im neuen Maneki Neko im Kaiviertel bekommt man nicht nur authentische asiatische Gaumenfreuden, sondern auch fürs Auge wird etwas geboten. Die Einrichtung ist ein Geniestreich des Studios Undpartner, der die Designer einiges an Nerven gekostet und sich gelohnt hat: Wer das Lokal noch nicht kennt, sollte hingehen und sich überraschen lassen. Verfehlen kann man es wirklich nicht!
Was gibt es noch Neues in Salzburg?
Auf meiner Liste stehen einige Lokale, die probiert werden müssen! Neu ist ja ein dehnbarer Begriff, daher meine Liste kürzlich erprobter Lokale: Das Valerios, wunderbar für einen Aperitif und Antipasti (Krotachgasse 7). Das Orient Café, schnelles Mittagessen zum Mitnehmen, das mich an die Hausmannskost meiner afghanischen Mitbewohnerin aus Studententagen erinnert (Rainerstraße 24), und der Gasthof Weiserhof, der nach der Übernahme von Julian „Jules“ Grössinger traditionelle österreichische Küche mit modernem Einschlag serviert.
Welches Lokal ist Ihr Favorit momentan?
Ein bisschen verliebt habe ich mich in Die Cabreras. Vor einigen Monaten sind die Salzburgerin und ihr mexikanischer Mann vom Ursulinenplatz in ein größeres Lokal auf die andere Seite der Salzach gezogen. Als Vorspeise gibt es Ceviche, dann Quesadillas mit Schokoladen-Chili-Soße, zum Abschluss einen Margarita mit Jalapeños und dann bin ich glücklich. Mein Highlight bei den Cabreras war allerdings, als ich mit Freunden einen Mezcal probiert habe. Das ist ein mexikanischer Schnaps aus Agave. Dazu haben wir Obst bekommen, das mit Salz aus getrockneten Agavenwürmern und Chili bestreut war.
In welchem Restaurant treffen Sie sich mit Freundinnen zu einem entspannten Essen?
Wenn nicht bei den Cabreras, dann im Organic Pizza (Franz-Josef-Straße 24A), beim vegetarischen Bio-Inder Spicy Spices, im Pasta e Vino (Wolf-Dietrich-Straße 31) oder im Wernbacher (Franz-Josef-Straße 5).
Wo trinken Sie am liebsten Ihren Kaffee in der Altstadt?
Immer noch mein liebstes Café ist das Kaffee Alchemie. Hier sitzt man entweder drinnen im Fenster oder draußen am Fenster. Viel Platz ist auf beiden Seiten nicht, aber ich mag es einfach, vielleicht gerade deswegen. Überall stehen Bücher, in den meisten geht es um Kaffee. Und den trinkt man natürlich auch. Ich bestelle meistens einen Marocchino und im Sommer einen Espresso-Tonic. Auch gemütlich finde ich das Wernbacher, hier mag ich das typische Kaffeehaus-Flair. Über die Torten fange ich besser gar nicht erst zu erzählen an.
Wo kaufen Sie in der Stadt besonders gerne ein?
Obst, Gemüse und Käse kaufe ich am liebsten auf der Schranne oder auf dem Markt, der immer freitags bei der neuen Mitte Lehen stattfindet. Gute Schokolade gibt es im Weltladen in der Linzer Gasse (Nr. 64), nach Büchern stöbere ich in dem kleinen Antiquariat in der Bergstraße (Nr. 16) und wenn es um Klamotten geht, gehe ich gerne in Secondhandläden auf die Suche nach besonderen Teilen. Auch bei Möbeln mag ich Stücke mit Geschichte – im Tao (Roseggerstraße 19) oder in der Wabe (Kirchenstraße 43) findet man mit etwas Glück wahre Schätze. Und dann gibt es noch das Wohnkram, über dem ich mal gewohnt habe und dessen Name nicht treffender sein könnte (Linzer Bundesstraße 39).
Schranne
Mirabellplatz
5020 Salzburg
+43 662 850989
www.salzburgschmeckt.at/maerkte/salzburger-schranne/
Sie schaffen mit dem Kulturverein disposed "Frei-Räume für Ideen". Wo sind Ihre Lieblings-Freiräume in der Stadt?
Das mit den Frei-Räumen ist so eine Sache. Die sind in Salzburg leider rar (geworden). Die Wiese vor dem Künstlerhaus war mal ein solcher Ort. Ein oder zwei Sommer lang, als der Kulturverein Bureau du Grand Mot das Atelier neben der Wiese gemietet hatte. Vielleicht leben Frei-Räume von der Improvisation, davon, dass es nicht im August schon das Monatsprogramm für Dezember gibt. Vielleicht können Frei-Räume aber auch temporär entstehen. Wenn die ganze Stadt eingenommen ist von einem freien Geist: Jazz & The City fühlt sich für mich so an!
Jazz & The City, 5020 Salzburg
Verraten Sie uns noch ein Must-do für die Altstadt!
Auf den Makartsteg gehen und Touri-Selfies photobomben.
disposed