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Insiderin Salzburg: Claudia Zelinsky
Wollzimmer
Claudia Zelinskys Wollzimmer-Café in Salzburg ist ein Strick-Mekka für Jung und Alt, ein Treffpunkt für Omas und Volksschüler, Profis, Rookies und Kaffeetrinker. Bei der Veranstaltungsreihe Hand.Kopf.Werk geht´s ans Eierwärmer-Stricken.
In Ihrem Wollzimmer in der Altstadt kann man stricken lernen: Selbermachen ist in! Welche Trends beobachten Sie sonst noch in Salzburg?
Tracht wird wieder gerne getragen. Der Lederhosen-Donnerstag hat sicherlich dazu beigetragen und erfreut sich großer Beliebtheit. Auch individuelle Stadtführungen in allen Varianten, ob mit Fahrrad oder Segway finden immer größeren Zuspruch. Aber nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische folgen hier dem Ruf der Stadt. Es gibt bemerkenswerte Führungen, Nachtwanderungen und auch Rätselrallyes. Letztere kann man z. B. bei Newcomer Rainer Adunka buchen.
Abgesehen von Wolle und Stricknadeln servieren Sie auch Kaffee: Wo in Salzburg findet man noch solche übergreifenden Projekte?
Der Conceptstore Vis-à-Vis der Kunstgärtnerei Blumen Doll ist ein Laden mit einer ungewöhnlichen, edlen Kombination von Büchern und Interieur. Hier bekommen sie nicht nur einen wunderbaren Kaffee mit herrlich selbstgemachtem Brownie serviert, sondern das Wohlfühlambiente ist auch inklusive.
Bei der Veranstaltungsreihe Hand.Kopf.Werk zeigen die Salzburger Altstadt-Betriebe, was sich hinter den Kulissen tut. Was tut sich vor den Kulissen in Salzburg?
Das Kaiviertel verändert sich. Es waren hier immer schon einige Lokale und Galerien. Aber seit ein paar Jahren wechseln die Besitzer in die nächste Generation und das macht sich natürlich auch an den Geschäften bemerkbar. Neue Inspiration und Motivation ist spürbar. Das Kaiviertel wird jung, kreativ, selbstbewusst. Die markanteste Veränderung dabei ist auch die 3-Jahres-Baustelle des Justizgebäudes, die aber nach Abschluss viel Flair und Raum bringen wird.
Was fällt Ihnen in der Altstadt auf? Was könnte Salzburg Ihrer Meinung nach vertragen?
Es sind immer weniger Salzburger, die ihre Stadt zum Einkauf nutzen. Leider ist in den letzten Jahren einiges schiefgelaufen: Zuerst gab es die Schlechtwettersperre, die Nichtsalzburger fern hielt. Dann wurde das Siegmundstor saniert und man konnte die Stadt nur mehr von einer Seite anfahren. Danach wurde das Verkehrssystem durch Einbahnregelungen so umgeleitet, dass man nur erschwert zufahren konnte und zu guter Letzt wurde auch noch eine neue Fußgängerzone (die in Wahrheit keine ist, da es zu viele Ausnahmen gibt) geschaffen. Autos raus ist in meinen Augen kein gutes Konzept, um eine Stadt leben zu lassen. In der Getreidegasse wird ein alteingesessenes Geschäft nach dem anderen durch Filialen von großen Ketten ersetzt. Wo bleibt da das individuelle Flair? Und von den Menschen, die in der Stadt sind, gibt es zwei verschiedene Gruppen: Die eine stresst sich – meist beruflich bedingt im hektischen Alltag – durch die Stadt und schiebt die zweite Gruppe Personen – meist massenhaft Zeit habende Touristen – vor sich her. Vertragen könnte Salzburg mehr Möglichkeiten, die Stadt zu gestalten. Mehr Leben auf der Straße. Mehr Mut für junge Leute. Den vorhandenen grünen Raum intensiv nutzen zu dürfen.
Irgendwelche Neueröffnungen von denen Sie uns erzählen können?
Im Feinerlei Concept Store wird mit viel Liebe zum Detail dekoriert. Dort findet man sicherlich das eine oder andere Geschenk für sich oder die Liebsten. Im Small Heroes am Mirabellplatz gibt´s Mode, Spielsachen, Möbel und Accessoires für die Kleinsten.
Feinerlei Concept Store, Sigmund-Haffner-Gasse 6, 5020 Salzburg
Abgesehen von den Nadelakrobaten: Welche zeitgenössischen Salzburger Kreativen sollten wir unbedingt kennen?
ARTgenossen (Salzburger Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3). Der Verein veranstaltet Workshops und Projekte, die zur Annäherung an Kunst und Kultur einladen. Andrea Isabelle Streitwieser ist Konditormeisterin und zeigt ihr handwerkliches Geschick in ihrem tollen Laden in der Steingasse, dem Cake Couture: Süßes einmal unkonventionell. Jürgen Fux, Künstler und Aktivist (Salzachtal Bundesstraße 10, Anif). Er verwendet keine klassischen Malunterlagen wie Leinwand oder Papier. Gedruckt wird auf Häute, Felle und Glas. Im Mittelpunkt seiner Werke steht die Porträt-Fotografie. Stephanie Hoffmann, Bloggerin, Seelected.at: Schreibt wunderschöne Texte, die mir aus der Seele sprechen. Sie hat auch einen kleinen Shop, in dem es ausgewählte Stücke gleich zu kaufen gibt (Julius-Welser-Straße 1).
Wo gönnen Sie sich einen Lunch zwischendurch und wo reservieren Sie einen Tisch für ein ausgedehntes Dinner?
Zwischendurch am liebsten im Balkan Grill. Dieses winzige Fensterlokal gibt es bereits seit 1950 und erfreut sich bei vielen Menschen großer Beliebtheit. Da kann es schon einmal vorkommen, dass die Schlange zum Anstehen gut 10 Meter beträgt. Aber ohne diese Bosna probiert zu haben, sollte man Salzburg nicht wieder verlassen. Im Durchgang zwischen Pferdeschwemme und Getreidegasse. Ausgiebig esse ich gerne im Gasthof Schloss Aigen (Schwarzenbergpromenade 37) oder im Flavour, Weinbar und Restaurant (Imbergstraße 21). In beiden lässt sich ein langer Abend mit kulinarischen Hochgenüssen erleben.
Balkan Grill Walter
Getreidegasse 33
5020 Salzburg
+43 662 841483
www.facebook.com/pages/Balkan-Grill-Walter/158163794212091?fref=ts
Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Stadt, wenn Sie Ruhe haben wollen!
Outdoor ist der Mönchsberg mein Lieblingsort. Besonders bei Regen, wenn tatsächlich niemand unterwegs ist, rascheln die Blätter und er wirkt fast ein bisschen mystisch. Man kann von der Festung bis nach Mülln auf seinem Rücken spazieren und hat gleichzeitig ein Workout gemacht. Ab und zu geht auch meine alte Labradorhündin noch mit.
Und Ihr Lieblingsshop?
Eibl, Mode am Kajetanerplatz. Der Laden ist super schön eingerichtet und bietet für Mann und Frau tolle, edle Stücke. Und wenn es einmal länger dauert, kann mein Mann entspannt auf der Couch sitzen und einen Kaffee trinken.
Zum Schluss: Welches Hotel in Salzburg können Sie empfehlen?
Gäste haben mir verraten, dass es im Hotel Goldener Hirsch (Getreidegasse 37), im Boutiquehotel am Dom (Goldgasse 17 ) und im Arthotel Blaue Gans besonders schöne Zimmer und ausgesprochen guten Service gibt. Wenn ich das Land Salzburg mit einbeziehe, so entspanne ich gerne übers Wochenende im Forsthofgut in Leogang (Hütten 2).