Insiderin Altenmarkt: Angela Mayr

Altenmarkt ist ein sehr lebendiger Ort, an dem sich ständig etwas Neues tut. Aus gastrosophischer Sicht erwähnenswert sind die "Natura.Bewegt"-Wochen, die im heurigen Sommer zum ersten Mal stattgefunden haben – ein spannendes und innovatives Programm rund um die Themen Wandern und Kulinarik mit überraschenden Einblicken in die Welt der Sinne. Im Programm fanden sich neben sportlichen Aktivitäten, z. B. eine klangvolle Hörwanderung und eine Sonnenaufgangswanderung, auch einige gastrosophisch-wertvolle Events: eine aromatische Wildkräuterwanderung, die Möglichkeit einer professionellen Schnapsverkostung, die "Kulinarische Nacht der Sinne" mit einem 10-Gänge-Menü und einem Sinneskurs, bei dem so manch neue Erkenntnisse über Geschmack und die eigenen Sinne gemacht wurden.

Eigentlich braucht man in Altenmarkt nur vor die Haustür gehen, um Augen, Nase und Co. etwas Gutes zu tun – die klare Luft, das herrliche Alpenpanorama! Ein besonderes Sinneserlebnis ist die Wanderung auf den Altenmarkter Hausberg Lackenkogel. Für ambitionierte Wanderer startet die Tour in Altenmarkt und führt in mehreren Etappen durch Nadelwälder, vorbei an Beerensträuchern, sanften Almlandschaften bis hin zum Schlussanstieg durch latschenumsäumtes Gelände. Der Gipfelsieg wird mit einer 360-Grad-Rundumsicht in die Region belohnt. Auf dem Weg ins Tal ist ein Einkehrschwung in den Berggasthof Sattelbauer ein absolutes Muss. Dort gibt es herzhaft, bodenständige Gerichte – unbedingt lüften sollte man das "Knödelgeheimnis"!

Natürlich esse ich auch im Winter möglichst regional und saisonal. Am liebsten greife ich zur roten Rübe – ob als cremige Suppe mit Kren verfeinert, geschmort, herzhaft als Lasagne oder ganz klassisch als Salat. Wenn ich etwas Abwechslung zum Wintergemüse brauche, kann´s auch schon mal etwas Exotischeres sein, z. B. Lachssteak mit Ingwersauce. Dieses und andere schmackhafte Rezepte sind in Ute Woltrons Buch „99 Genüsse, die man nicht kaufen kann“ nachzulesen. Mitten im Ort gibt es einen Vollsortiment-Bioladen – dort kaufe ich gerne ein. Es ist praktisch, geht schnell und die Verkäuferinnen stehen in allen kulinarischen Belangen gerne zur Seite.

In Altenmarkt gibt es jeden Freitag einen Wochenmarkt, der eine gute Ergänzung zu den Einkäufen im Bioladen ist. Man bekommt dort so ziemlich alles: Fleisch und Wurstwaren, Fisch, Milchprodukte, Eier, Brot und Gebäck, Blumen und Kräuter, sogar Olivenöl aus eigener Produktion. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass das angebotene Gemüse und Obst aus der Steiermark kommt. Auch wenn es von sehr guter Qualität ist, wäre es schön, Produkte aus Salzburg zu bekommen.

Eines meiner Lieblingslokale ist das Hotel Winterbauer. Wunderschön auf einem Hochplateau gelegen, ist das Restaurant in rund 40 Gehminuten vom Ortskern Altenmarkt erreichbar. Mit dem Auto fährt man in Serpentinen rund fünf Minuten bergauf. Das Restaurant hat eine Terrasse mit wunderschöner Aussicht. In der kalten Jahreszeit nimmt man in der gemütlichen Gaststube Platz. Der Zwiebelrostbraten ist unschlagbar!

Das Bios in Radstadt – ein modern gestalteter Bioladen mit angeschlossenem Bistro – stellt ein kulinarisches Kontrastprogramm zum übrigen gastronomischen Angebot dar. Zu Mittag bekommt man dort herrlich leichte vegetarische Gerichte. Es wird ausschließlich mit biologisch erzeugten Produkten gekocht und das frisch jeden Tag. Die Küche ist abwechslungsreich und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Würde ich alle Freunde und Familienmitglieder, die uns jemals in Altenmarkt besucht haben, fragen, wäre wohl die einstimmige Antwort: Pension Bliem. Die kleine Pension mitten im Ort ist eine wahre Ruhe- und Erholungsoase und an Gemütlichkeit nicht zu übertreffen. Für den Wohlfühlfaktor sorgen die modern eingerichteten Zimmer mit Zirbenholzmöbeln, eine gemütliche Bauernstube, Massageräume, Hotpot und Zirbensauna im Garten! Und die überaus engagierte Besitzerin Heidi Bliem, die immer für eine Plauderei und viele Tipps rund um Altenmarkt zu haben ist.

Es gibt eine Reihe von Menschen, die tolle Produkte herstellen. Bestes Schaffleisch bekommt man bei Christian Laubichler (Schaidlbauer in Filzmoos), Honig von Matthias Warter (Altenmarkt), frische Forellen bei Josef Huber (Altenmarkt), Kräutertees von Spitzenqualität bei Ernst Kocher (Radstadt) sowie feinstes Hochlandrind in Bio-Qualität bei Robert Kocher (Forstau).

Es ist gar nicht so einfach, sich für ein einziges Mitbringsel zu entscheiden. Auf jeden Fall mit ins Gepäck muss die Original Mozart Kugel von Fürst. Aber auch das Biobier vom Brauhaus Gusswerk in Hof bei Salzburg, der unvergleichbare Schafskäse vom Seegut Eisl am Abersee, die süss-fruchtigen Verführungen von Trausners Genusswerkstatt in Mauterndorf oder der Kaviar von Fischspezialitäten Grüll wären allesamt ein besonderes Mitbringsel!

Um gemütlich essen zu gehen, ist die Gloner Alm sehr empfehlenswert. In angenehmer Atmosphäre kann man frische, selbstgekochte Gerichte abseits von Wiener Schnitzel und Grillwürstel genießen. Der unbeschreiblich gute Reindlrostbraten lässt sich ohne musikalische Dauerbeschallung besonders gut genießen. Für einen kurzen Einkehrschwung ins Tal ist die Rosskopfhütte die Lokalität meiner Wahl. In Loungesesseln, sofern man einen ergattert, oder Liegestühlen schmeckt eine heiße Schokolade besonders gut!