Mit seiner Ehefrau Franziska leitet Alex Obermoser das Adults-Only-Hotel Der Königsleitner im Salzburger Pinzgau an der Grenze zu Tirol. Im Interview verrät er, welcher Gipfelsieg sich lohnt, wo die Hüttenjause schmeckt und welcher sein Kraftort in der Region ist.
von Nina Glatzel / 18.08.2020
Der Königsleitner liegt in einem Bergdorf auf 1.600 Höhenmetern inmitten des Nationalparks Hohe Tauern. Alex Obermoser sorgt hier dafür, dass Erwachsene sich entspannen."Neben unserem Hotel weiden die Kühe, abends kommt manchmal ein Hirsch zum Äsen vorbei, jeder grüßt dich und keiner lässt Hektik aufkommen", erzählt er. "Körper und Geist erholen sich bei Sport und Wellness. Und beim Blick auf die gigantische Naturkulisse mit Blick auf die 3000er der Hohen Tauern."
Hier kannst du das Adults-only-Hotel anschauen.
Insidertipps vom Hotelchef
Der Königsleitner ist ein Berghotel, viele Wanderrouten liegen direkt vor der Haustüre. Welche gehst du gerne?
Ich mag den Königsleitner Hausberg, der auch unser Skigebiet ist. Das Schöne an Königsleiten ist, dass man bis zu den Gipfeln verschiedene Schwierigkeitsstufen durchwandert. Für eine gemütliche Runde fährt man mit der Dorfbahn hinauf auf den Berg und erwandert leicht die Königsleitenspitze oder den Müllachgeier. Kurz und knackig erweist sich der Anstieg auf den Falschriedel. Für Abenteuerlustige bietet sich noch die Besteigung des Ochsenkopfes an, dessen Weg sich an einem wunderschönen Grat entlang schlängelt. Was alle Gipfel gemein haben, ist die unglaubliche 360-Grad-Fernsicht. Von den Hohen Tauern über die Gletscher der Zillertaler Alpen bis zu den nördlichen Kalkalpen sieht man alles. Wem diese Gipfel reichen, der kann wieder mit der Bahn ins Dorf hinunter fahren und auf einen gelungenen Tag anstoßen. Motivierte steigen noch über den gut ausgebauten Larmachweg nach Hause ab.
Welche anspruchsvollere Wanderung ist jede Mühe wert?
Die Tour auf die Zittauer Hütte. Anfangs geht man entlang der Leitenkammerklamm und sieht regelrecht, mit welcher Kraft das Wasser über Jahrtausende den Fels durchschleift. Danach steigt man abwechselnd über Wander- und Forstwege bis zur Materialseilbahn der Hütte durch wunderschöne Zirbenwälder und Almwiesen. Der anstrengendste Teil der Tour kommt zum Schluss, wenn man in alpinerem Gelände über Steinstufen und umgeben von Wasserfällen den Großteil der Höhenmeter zurücklegt. An der Hütte angekommen, ist jede Anstrengung vergessen. Die weiße Gletscherwelt, der traumhaft schöne Untere Wildgerlossee direkt an der Hütte und der herrliche Blick auf die Reichenspitzgruppe entlohnen für alles.
Auf welchen Hütten kehrst du unterwegs ein?
Es gibt eine Vielzahl von exzellent geführten Hütten in der Region. Ob Panorama-Alm oder Larmachalm: Es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wanderer, die es etwas rustikaler mögen, lassen sich auf der Jausenstation Salzachhütte (Hinterwaldberg 43) oder der Gletscherblickalm verwöhnen. Die sportlicheren Wanderer finden, wie oben beschrieben, auf der Zittauer Hütte ihr Lieblingsplatzerl.
Larmachalm,
Gerlos 764/7,
6281 Gerlos47.252487, 12.099236+43 5284 55161 Wo hat man die beste Aussicht aufs Tal?
Die mit Abstand beste Aussicht hat man vom Falschriedel, hinunter ins Tal nach Gerlos und den Oberpinzgau. Hier türmen sich viele bekannte Berge der Zentralalpen vor einem auf.
Hast du einen Kraftort in der Region?
Als persönlichen Kraftort würde ich den Wildkarsee bezeichnen. Von Königsleiten erwandert man diesen in circa drei Stunden. Es ist eine selten begangene Route und deswegen wunderbar geeignet, um den Alltag zu vergessen und seine Gedanken schweifen zu lassen. Sowohl der Weg als auch der kleine See sind wunderschön und ein perfekt, um neue Energie zu tanken.
Welche Ausflugsziele sind mit dem E-Bike gut erreichbar?
Viele Gäste kommen bei uns im Königsleitner zum ersten Mal mit E-Mountainbikes in Kontakt, daher bietet sich die Umrundung des drei Kilometer entfernten Durlassboden-Stausees als perfekte Einstiegstour an. Die beinhaltet alles, worauf man sich beim Biken freut: kürzere Abfahrten auf Asphalt, leichte Steigungen auf Forstwegen und trailähnliche Wegabschnitte. Das alles immer in Wassernähe und nie mehr als 30 Minuten von einer Einkehrmöglichkeit entfernt. Weiter geht es eventuell ins Schönachtal oder mit der Gondel in Gerlos rauf auf den Isskogel. Für erfahrenere Radler eignet sich die Tour ins Krimmler Achental. Dabei radelt man über gut ausgebaute Forstwege entlang der Krimmler Wasserfälle, der höchsten Wasserfälle Europas. Man muss schon einige Höhen- und Kilometer abspulen und dementsprechend auch mit den Akkus haushalten. Wenn die Batterien einmal ausgehen, kann man diese beim Krimmler Tauernhaus wieder aufladen.
Was können Gäste sonst im Sommer in der Zillertal Arena erleben?
Klettersteige, Hochseilgärten, Canyoning, Rafting, Paragliding, Tretbootfahren, Stand-up-Paddling, Sommerrodelbahnen: Sportlich Aktiven wird garantiert nie langweilig. Und auch für Schlechtwettertage haben wir Ausflugsziele: Schaukäsereien, Brauhaustouren, Mineralienmuseen, Schaubergwerke oder das Nationalparkzentrum.
Wenn du einmal außerhalb des Hotels isst: Bei welchen Wirten trifft man dich?
Beim Seestüberl (Gerlos 353) auf der Dammkrone des Durlassboden-Stausees esse ich hervorragende traditionell geräucherte Forelle, Steckerlfisch oder Bosna (österreichische Hot Dogs). Auf der Larmachalm (Gerlos 764/7) sind die Schweinsripperl für mich der Hit. Im Alpengasthof Finkau (Oberkrimml 120) geht Wildliebhabern wie mir das Herz auf. Beim Weyerhof in Bramberg gibt’s gehobene Küche vom Feinsten.
Weyerhof,
Weyer 9,
5733 Bramberg am Wildkogel47.260143, 12.318739+43 6566 723801 Welche regionalen Produzenten empfiehlst du uns?
In Wald im Pinzgau findet man das Speckdorf der Familie Schöppl. Dort bekommt man viele regionale Spezialitäten in Spitzenqualität. Schnäpse, verschiedenste Käse, Brot, die Fleisch- und Wurstwaren aus der eigenen Metzgerei und alle anderen Produkte sind jeden Euro wert und auch von den Einheimischen hoch geschätzt.
Pinzga Speckdorf,
Vorderkrimml 70,
5742 Wald im Pinzgau47.238432, 12.201107+43 6564 745001 Was ist das beste Mitbringsel aus dem Salzburger Land?
Die schöne Erinnerung an eine unglaubliche Kultur- und Naturlandschaft. Und selbstgemachter Zirbenschnaps!