Insiderin Baden: Andrea Vogl

In jüngster Zeit bemerke ich, wie die Generation der 30- bis 50-Jährigen „ihre“ Plätze der Kindheit sanft in die Hand nimmt und so, als wäre dazwischen ein langer Dornröschenschlaf gewesen, diese Orte, Heurigen und Ausflugsziele plötzlich wieder im Trend liegen: Das Thermalbad in Bad Vöslau, das nach der Revitalisierung überregional beworben wird, oder die Kristalltherme in Bad Fischau, welche zum Glück nie durch Bausünden beeinträchtigt wurde (Hauptstraße 10, Bad Fischau-Brunn).

Mein Hotspot im wahrsten Sinne ist das Hamam in Baden. Freundinnen mitnehmen, „1001 Nacht“-Package reservieren & die Welt draußen lassen! Eine ganz persönliche Vorliebe: Ich, die ich in meiner Kindheit eindeutig zu wenig Kirchenluft geschnuppert habe, entdecke jüngst die Vorzüge der Konzerte, die von den zahlreichen Amateurchören dargeboten werden: Spontan ein, zwei Stunden heraus aus dem Alltag und sphärischen Klängen lauschen.  

Zum Glück habe ich sie endlich aufgesucht und werde wohl zukünftig, wann immer möglich, dort einkehren: Franz Brandls Meierei in Gaaden! Homemade Food, homemade Cake & homemade Service – wohltuend anders! Hat das Potential, meine Globetrotter-Seele zu befrieden.

Seit August bin ich im Glück. In unmittelbarer Nähe zu meinem Laden hat am Grünen Markt die asiatische Suppenbar Suppenbar Liebstöckel eröffnet. Ein paar Schritte weiter ist das El Gaucho im ehemaligen Josefsbad der neue Hotspot der Region: hervorragende Steaks, tolles Interieur und mitreißende Parties.

Das Hotel Stefanie in Bad Vöslau veranstaltet regelmäßig Clubbings, samt Original-Bar im Stil der 50er-Jahre.

Da fällt mir natürlich das Rainer Museum in Baden ein. Das Architektenteam Lottersberger-Messner-Dumpelnik wurde viel gelobt für die Renovierung des auf das Jahr 1297 zurückgehenden Frauenbades. Die wechselnden Ausstellungen zeigen jeweils unterschiedliche Facetten der umfangreichen Arbeiten von Arnulf Rainer. Ein Besuch dort lässt sich mit einer Einkehr im Café Central am Hauptplatz von Baden verbinden, das seit den 50er-Jahren ein unverändertes Interieur hat. Es ist ein Ort über den die Meinungen auseinandergehen, aber zweifelsfrei der Platzhirsch (Nummer 19)!

Immer wieder gerne bei der Kunst in der Landschaft am Gut Gasteil in Prigglitz vom Künstlerehepaar Charlotte und Johannes Seidl. Schlendern über Obstbaumwiesen mit Skulpturen und wundersamen Gebilden, hochkarätige Ausstellungen in den Galerieräumen, die einmal der Stall waren und dann im gemütlichen Innenhof oder am wärmenden Ofen verweilen und die hauseigenen Bioschmankerl verkosten.

Am Unterberg! Das Schigebiet liegt abseits der Massenströme. Um zu den Liften und Pisten zu kommen, besteigt man zuvor einen uralten Postautobus, der sich in Serpentinen den Berg hinaufschraubt! Wunderbar entschleunigend! Keine Beschneiungsanlagen „verlängern“ die Saison! Also, auf die Schneelage achten und auf zum Berg!

Die Lage vom neu übernommenen Freigut Thallern in Guntramsdorf erinnert mich an einen spanischen Landsitz! Der Aufgang zu den Hotelzimmern im ehemaligen Gesindehaus gibt den Blick in die Kapelle frei; naja, und zum Wein ist's auch nicht weit – das Anwesen beherbergt auch eine Gebietsvinothek!

Natürlich im Borgata in Baden! Angesagte nordische Marken für Outdoor & Sport führt mein Nachbar Christoph Riml am Erzherzog Rainer Ring 5. Sachen, die's nicht in den großen Shoppingzentren gibt!